Political Correctness oder die Irrwege der Kommunikation.

 

Politische Korrektheit – Wikipedia sagt dazu:

Politische Korrektheit ist ein aus dem englischen Sprachraum stammendes Schlagwort, das insbesondere in der Theorie der öffentlichen Meinung eine Rolle spielt.

In der ursprünglichen Bedeutung bezeichnet der englische Begriff politically correct die Zustimmung zur Idee, dass Ausdrücke und Handlungen vermieden werden sollten, die Gruppen von Menschen kränken oder beleidigen können….

Soweit so gut, doch sprechen wir letztlich in zb. der Politik nicht auch von einander wertschätzend zu behandeln? Ist Politik heute nicht mehr als damit beschäftigt zu sein, einander Unkenntnis der jeweiligen Sachlage, gewerbsmäßiges Herumirren und ideologische Verblendung vorzuwerfen. Sind Politiker heute so fern vom Bürger, wie Gemüse aus Spaniens Gemüseghettos vom biologischen und nachhaltigen Anbau?

Rosemarie Schwaiger (profil.at) schrieb 2016 in ihrem Artikel Moralverkehr: Warum Political Correctness mittlerweile mehr schadet als nützt auch darüber, dass … wer einen Ruf zu verlieren hat, redet nicht mehr von Krüppeln, wenn er Behinderte meint, und nicht automatisch von Drogendealern, wenn die Sprache auf Afrikaner kommt… Auf der sicheren Seite ist eigentlich bloß noch, wer den Mund hält.

Ist dem tatsächlich so, oder wollen Menschen Politiker, die dieselbe Sprachen sprechen wie sie selbst am Stammtisch oder beim Cafeautomaten in der Arbeit? Sind wir heute dazu verdammt nach (von irgend einer unbekannten Instanz) erstellten Regeln zu kommunizieren um ja keinen Fehler zu machen und immer politisch korrekt zu argumentieren? Naja – am aktuellen Beispiel der Klagenfurter Stadtchefin wird schon klar, wie schwierig es ist diese Frage entgültig zu beantworten.
Wir sind Menschen und keine Maschinen. Wenn wir für jedes Wort die Waagschale benötigen fällt eine vernünftige Kommunikation ins stille Wasser und der Zuhörer wird mit Spinnweben umwoben. Lebendig zu sein bedeutet in letzter Konsequenz auch Fehler zu machen – und zu dürfen – und dazu zu stehen! Mut und Anstand – vergessenen Tugenden.

Weltweit wurden mit Einsetzen der Migrations-/Flüchtingswelle eine Vielzahl von Ausdrücken plötzlich auf die Schwarze Liste gesetzt, die bis dato in der Kommunikation „normal“ und unverfänglich waren. Kein Mensch hat in Europa über Mohrenköpfe oder sonstige Wörter nachgedacht und ihnen einen rassistischen Touch gegeben – bis selbsternannte „Wortrechtler“ sich darüber Gedanken gemacht haben. Der Faschingshumbug in deutschen Kitas ist ja noch im Gedächtnis. In Europa beugen wir uns in vorauseilendem Gehorsam (und der Tatsache, dass wir eine Geschichte haben) jetzt schon vor allem, was von außen kommt und das nur um brav und angepasst zu sein. Wir dürfen nicht beleidigt oder gekränkt sein sondern müssen uns jedem auch noch so widersinnigen Antrag in tiefer Demut fügen. Politisch korrekt wohl nur in den Augen derer, die bestrebt sind uns bei jeder Gelegenheit eine vor den Latz zu knallen. Wir sind keine Unmenschen – wird Zeit, dass das auch die üblichen Verdächtigen verstehen; inklusive der Medien.

Der Genderwahnsinn (für mich auch ein Teil des Problems), dem einige verfallen sind, schüttet weiter Benzin ins Feuer – selbst vor schwulen (oder wie immer das jetzt politisch korrekt heißt) Ampelmännchen wird nicht halt gemacht. Alles wird gegendert und treibt teilweise geschmacklose Blüten.
Als Beispiel wird (im oben erwähnten Artikel) der Satz „Schüler suchten ihre Meister auf Skibrettern“ angeführt. Richtig müsste es heißen „Schüler und Schülerinnen suchten ihre Meister und Meisterinnen auf Skibrettern.“ Muss das denn wirklich sein? Definieren sich Frauen heute so, oder ist die Mehrheit Sklave von ein paar „Verrücktinnen“? In zahlreichen Folgen vom „Wegscheider“ wird dies auch zum Anlass für ironische Kommentare genommen, die ich inhaltlich mit einer Trefferquote von 90% so übernehme.

Der Angriff auf unsere Diskussionskultur wird beinahe täglich aufs Neue augenscheinlich, wenn Menschen überall Diskrimminierung sehen und entsprechendes in den Sozialen Medien breit klopfen. Der sich am Kopf kratzende Betrachter der Szenerie fragt sich, was denn aktuell gerade Norm und Abnorm ist.  Norm an sich öftnet schon eine philosophische Diskurs, der unendlich dauern würde und letztlich an der Frage der Begündung scheitern wird! Da erscheint mir der buddhistische Ansatz schon erfolgversprechender – Karma!

Der Werbebeirat in Österreich, mein Quell der Lachnummern, die jede Faschingssitzung (vor allem die großen) erbärmlich ausschauen lässt, zeigt auf „beeindruckende“ Weise, welche Blüten Diskrimminierung treiben kann (zb. Lugner mit XXL Lutz und die Beschwerde).
Wer hier nicht zu einem Kopfschütteln neigt ist meiner Meinung nach auch schon ein wenig gaga ;). Worüber früher herzhaft gelacht wurde wird heute geklagt und gestritten und vermutlich versteht die Aufregung (im Falle Lugner) nur eine bestimmte Schicht – nämlich jene, die sonst keine anderen Sorgen hat.

Wir dürfen uns heute, mitten in einer proklamierten Hochkultur, nicht ständig fragen müssen ob wir alles richtig machen. Wir müssen wieder lernen miteinander (in echt und nicht per Facebook und Co) zu kommunizieren. Mit gegenseitiger Wertschätzung, wenn vom Gegenüber herausgeforderet jedoch auch einmal mit An- und Untergriffen. Wir dürfen Witze machen. Wir sind nicht Barbie und Ken – wir sind einzigartig und in dieser Form auch „fehlerhaft“. Lass uns mal darüber reden – wenn Du dich traust!

 

Philosophischer Stammtisch: Das Ende der Political Correctness?

Genderwahnsinn – ein Beispiel