Dank Clickbait hab ich nun also deine geschätzte Aufmerksamkeit und wie täglich abertausende Menschen bist nun auch du in diese Falle getappt. Schnapp – du gehörst mir!
Neben Corona gibt es in Tagen mit überflüssigem Berichterstattungswahn natürlich noch weitere uninteressante Ereignisse, die jedoch dank Influenzer zum Himmel hoch geliked werden. Der Sack in China erhält plötzlich eine mediale Aufmerksamkeit, die selbst die Parteigenossen von Xi Jinping vor Scham erröten lassen. Dank irgend einer Influenzerin (verzichte auf Genderwahnsinn obwohl die meisten Wahnsinnigen in diesem Genre eh weiblich sind), die sich das Posting teuer bezahlen lässt kniet die Welt nun andächtig am Boden und bestaunt dieses winzig und unwichtige Korn. Doch wer nach Aufmerksamkeit giert bekommt sie auch – irgend welche Trolle reißen sich immer um Unwichttigstes.
Der Blick auf das Korn ist nicht von Nachhaltigkeit geprägt, das Geld ist schnell eingesteckt – schließlich muss Duckface Gabi (ich nenne sie jetzt einfach mal so) ja von etwas leben – gelernt hat sie in vorausschauendem Nichtwissen natürlich nichts. Früher hieß es – Politiker kannst immer noch werden doch dies wurde nun vom Influenzertum abgelöst. Duckface Gabi räkelt sich mit dem Reiskorn in der Sonne und ihre entblößtes Fleisch (Fleisch deswegen, weil es ja einen Kilopreis hat) bringt das Blut der mit dürftigem Geist gesegneten Internettrolle zum Wallen. Je mehr Kilo Fleisch und Fett die Gabi vor der Hüttn hat, desto mehr gefällt es dem Communitymopp und da geistreiches Philosophieren bei der Mehrheit ja eh nicht verstanden wird kann sich Gabi tausende Bewunderungsklicks abholen. So funktioniert einfach erklärt die Internetkrankheit „Influenzer“.
Mag sein, dass es unter den tausenden Virenkranken auch welche gibt, die einen positiven Beitrag zum Weltenlauf beitragen doch die Mehrheit wird sich wohl im Bodensatz der Gesellschaft suhlen und eben selbiges Niveau erreichen. Geistlose Frauen haben endlich eine adäquate Beschäftigung gefunden. Wenig reden dafür blöd rumstehen, die Fratze in alle möglichen und unmöglichen Grimassen verziehen und aus dem „du mir zahlen Piccolo“ wird nun ein „was bekomm ich für eine Instagramstory“.
Sie mögen mir den Sarkasmus entschuldigen oder auch nicht. Betteln um Anerkennung werde ich nicht, da ich noch ein wenig Stolz mein eigen nennen darf. Dem Influenzer ist dies jedoch überlebenswichtig. Er bzw. sie wird alles tun um es der Community recht zu machen wie es die Hure am Straßenstrich ihren potentiellen Freiern gegenüber tut. Für immer mehr lernunwillige junge Menschen scheint dies jedoch erstrebenswertest zu sein. Kaum taucht ein Influenzer mit ein paar tausend der Schleimspur nachkriechenden Follower auf gehen die Lichtlein in den Augen auf und die Trolle buhlen strahlenden Antlitzes um die Aufmerksamkeit ihres großen Idols. Nur eine Berührung, nur eine kleine Aufmerksamkeit um mit einem Funken das eigene Hirnstroh zum Brennen zu bringen.
Was sagt dieses oder jenes Verhalten über uns als Gesellschaft aus?
Wir machen uns immer mehr „abhängig“ von bezahlen Inhalten – nicht nur aus den Printmedien sondern vor allem aus den Social Media Kanälen. Die jungen Menschen sind (mal abgesehen davon, dass die Alten der Dummheit nichts hinten nach stehen) meist nicht mehr in der Lage zwischen echt und fake zu unterscheiden. Wenn XY sagt, dass das super gut ist, dann wird das so stimmen, weil der letzte Lippenstift war ja auch super rot (was für ein Kriterium). Dumpfbacke konsumiert – Dumpfbacke schluckt ohne vorher den Inhalt geistig zu kauen. Schade um den ungefüllten Kopf – wäre als Blumenvase gut zu gebrauchen und der leere Raum wäre auch sinnvoller genutzt. Kein Wunder also, dass immer mehr versuchen sich einen Bissen vom Influenzerkuchen zu sichern. Duckface Gabi hat Schnupfen und schon fühlt Dummpfbacke mit ihr. Gott sein dank hilft das neue Zeugs super und Gabi kann schon wieder lachen – auch deshalb, weil sich Dumpfbacke gleich was bestellt hat über ihren (Affiliate-) Link. Beide sind glücklich. Gabi war nie krank, hat zweimal Kohle gemacht (einmal vom Kunden und einmal von Dumpfbacke) und Dumpfbacke hat was gekauft, was sie eh nie brauchen oder ihr helfen wird.
„Ernsthaft jetzt“ – Influenzer als Geschäftsmodell.
Wie oben bereits angemerkt ist das Influenzertum eine gute Möglichkeit um mit relativ wenig Aufwand an Geld zu kommen oder eben mal gratis wo urlauben zu können. Wer es ernsthaft betreibt und nicht der Gattung Gabi angehört gilt heute als absolut ernstzunehmender Geschäftspartner. Klare Strategien und tägliche Bildchen und Klips gehören zum Handwerkzeug (wie ich diese vertikalen Videos hasse). Frauen haben es hier auf jeden Fall leichter – einerseits können sie „Schminkkremple, Fetzt und ähnliches“ an ihre leichtgläubigen Geschlechtsgenossinnen verhökern und auf der anderen Seite springt auch die Männerwelt auf sie an – Stichwort Tittn vor der Hüttn. Schon schwer sich so blöd anzustellen dass gar nichts funktioniert. Sonst bleibt immer noch Pornhub wo Duckface auch besser aufgehoben ist.
Wie wird die Zukunft der Werbung aussehen? Wird es nur noch Gabis und ihre Kolleginnen geben? Vertrauen wir denen mehr als der offensichtlichen Werbung? Studien belegen den Erfolg der Influenzer und legen gleichzeitig offen wir dumm wir doch alle letztlich sind. Eine bezahlte Werbung wird durch eine andere ausgetauscht und schon sehen wir den Betrug nicht mehr. Schade doch gesellschaftspsychologisch erklärbar. Jeder will letztlich etwas vom anderen und geht auch so weit, dass der Manipulation Tür und Tor geöffnet wird. Menschen reagieren besonders auf Tiere, Kinder und Sex. Das sind die großen Reize, die immer wieder in der Werbung eingesetzt werden und derer sich die Influenzer bemühen. In diese „Fallen“ tappen wir genau so, wie auf den Titel dieses Beitrages. Schnapp und du gehörst mir – viel Spaß beim Überlistet werden und sehr wichtig nicht alles so ernst nehmen 😉