Internet und mobile Datenverfügbarkeit – seit vielen Jahren für viele nicht mehr wegzudenken. Seit 1992 nutzen wir mobile Kommunikation (wer erinnert sich noch an das C- und D- Netz?) und aktuell sind wir von 4G fast überall in Österreich „umsorgt“. Jetzt werden von der österr. Regulierungsbehörde RTR die neuen Frequenzen versteigert – das superschnelle 5G-Netz kommt auch in Österreich. Für Österreich rechnet die Rundfunkregulierungsbehörde RTR mit rund 10.000 zusätzlichen Antennen, wenn 5G ausgerollt wird.
LTE (Long Term Evolution) bringt nicht nur Datenraten der Superlative (zb. ein 4k-Film mit rund 30 GB benötigt unter einer Minute zum Download – entspricht einer 1000fach schnelleren rate als bisher) sondern auch gesundheitliche Probleme – bzw. gibt es dahingehend jede Menge an Bedenken (lassen wir es einmal bei einer Vermutung). Was steckt hinter der Befürchtung von Ärzten und Wissenschaftlern?
Schätzungen zufolge soll es bis 2020 mehr als 20 Milliarden vernetzte Geräte geben. „All dies kann zu einer exponentiellen Zunahme der gesamten langfristigen Exposition aller EU-Bürger gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (HF-EMF) führen“, heißt es in dem Schreiben, das von 180 Wissenschaftern und Ärzten aus 36 Ländern unterschrieben wurde.
Zu den Auswirkungen gehören ein erhöhtes Krebsrisiko, Zellstress, eine Zunahme schädlicher freier Radikaler, Genschäden, strukturelle und funktionelle Veränderungen im Fortpflanzungssystem, Lern- und Gedächtnisdefizite, neurologische Störungen sowie negative Auswirkungen auf das allgemeine Wohlbefinden bei Menschen. (Quelle: diepresse.com vom 5. 12. 2018)
Piero Lercher, Referatsleiter für Umweltmedizin der Wiener Ärztekammer, spricht in Sachen 5G von einem „Experiment mit unklaren Folgen“: „Sowohl Befürworter als auch Gegner können keine Langzeitstudien präsentieren, deshalb müssen wir als Ärzte nach dem Vorsorgeprinzip Präventionsmaßnahmen etablieren.“ (Quelle: science.orf.at vom 16.3.2018)
Neben der Strahlenbelastung von mobilen Geräten (wie stark ihr Gerät strahlt können sie hier abfragen) kommt auch die Strahlung der Sender zum Tragen. Eine Karte mit aktuellen Sendern gibt es hier -> Senderkataster Österreich
Als nicht unwesentlich gilt es zu erwähnen, dass die aktuellen ICNIRP-Sicherheitsrichtlinien veraltert sind und somit sind sie nur für die Industrie von Vorteil. Ein Schelm wer da an Lobbyismus und prall gefüllte Brieftaschen denkt.
Der deutsche Verein „diagnose:funk e.V.“ sieht das Bundesamt für Strahlenschutz als „Teil des Problems“. Sie behaupten, dass das Amt die Organisation „Internationale Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung“ (ICNIRP) unterstützt, die in den Augen des Vereins nur gegründet wurde, um allem zu widersprechen, das dem Mobilfunk-Geschäft schaden könnte. (Quelle: giga.de vom 19.3.2019)
Welche Argumente bringen die Gegner? Wie kann dagegen (gegen das 5G-Netz) prostestiert werden?
Welche Grundlagen gibt es auf die wir uns (besorgte Bürger) berufen könn(t)en?
Das Vorsorgeprinzip (UNESCO), welches 2005 von der EU übernommen wurde besagt folgendes: „Wenn menschliche Aktivitäten zu moralisch nicht hinnehmbarem Schaden führen können, der wissenschaftlich plausibel, aber unsicher ist, müssen Maßnahmen ergriffen werden, um diesen Schaden zu vermeiden oder zu verringern.“
Die Resolution 1815 (Europarat, 2011): „Alle zumutbaren Maßnahmen (sind zu) ergreifen, um die Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern zu verringern, insbesondere gegenüber hochfrequenten Wellen von Mobiltelefonen und insbesondere die Exposition von Kindern und jungen Menschen, bei denen das Risiko von Gehirntumoren am größten zu sein scheint.
Kein Versuch darf durchgeführt werden, wenn von vornherein angenommen werden kann, dass er zum Tod oder einem dauernden Schaden führen wird.“ (Nürnberger Kodex, Punkte 3-5) (Quelle: diagnose-funk.org – dort gibt es viele Informationen – sehr zu empfehlen in diesem Zusammenhang)
Wie bei vielen Gesetzen und Verordnungen wird hier die Zahnlosigkeit deutlich – es juckt nicht wirklich jemanden obwohl es klar und deutlich formuliert ist. Selbst eine Zwiebel wird uns als köstlich süße Leckerei verkauft und die eingelullte Masse ist eingekocht.
Was sehr viele Veröffentlichungen gemeinsam haben ist die Aussage, dass nichts eindeutig beweisen ist – weder die ungefährlichkeit noch die möglichen Langzeitfolgen (da nicht getestet). Letztlich ist es wieder der Mensch (inkl. der Tiere), der sich den Strahlen stellen muss – OHNE einer Möglichkeit sich dem zu entziehen, da die (Handy-)Masten überall stehen werden!! Da hilft auch die kabelgebundene Lösung im eigenen Umfeld nicht. Der Elektrosmog ist überall!
Wer sich schützen will kann auf die zahlreichen Angebote im Bereich Schutzkleidung zurück greifen – oder auswandern; es gibt sie noch die strahlungsarmen Regionen.
Eine Auswahl von Videos zum Thema.