Saatgut-Tausch-Tag oder der Kampf gegen die Windmühlen.

 

Der Saatgut-Tausch-Tag findet jährlich am letzten Samstag im Januar statt. Der erste Saatgut-Tausch-Tag wurde am 26. Januar vom „Washington Gardener Magazine“ veranstaltet. An diesen Tag tauschen Gärtner ihre besten Samen um so an neue Arten zu kommen.

Laut einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom Juli 2012 wurde Europas Bauern untersagt, amtlich nicht zugelassenes Saatgut zu verkaufen. Wieder einmal zeigt sich, wie toll Lobbyismus im Sinne der Wirtschaft funktioniert und wie wenig wir als Bürger letztlich wert sind. Konzerne sponsern (vermutlich) Politiker und Entscheidungsträger damit im Sinne der wenigen Großen entschieden wird.

Europas Bauern dürfen jedoch selbst Saatgut aus alten, amtlich nicht zugelassenen Pflanzensorten herstellen und vermarkten. Die umstrittene EU-Richtlinie verbiete dies nicht, entschied 2015 der Europäische Gerichtshof. Somit ist ein schwammiger Raum geschaffen worden in dem sich (vermutlich hauptsächlich) Biobauern und private Anbauer tummeln werden. Für die großflächige Verarbeitung werden wohl nur die zugelassenen Sorgen in Frage kommen  – samt Spritz- und Düngeplan (wer es nicht weiß – 67 Prozent des weltweiten Saatguts werden von Konzernen wie Bayer, Monsanto und Syngenta kontrolliert).

Verwirrend komm hinzu, dass es gesetzlich verboten ist mit dem Saatgut nicht amtlich zugelassener Pflanzensorten Handel zu treiben.  Also Anbau JA doch Samen verkaufen NEIN; es lebe die Guerilla-Gardening-Bewegung!

Womit haben wir dieses Wirrwarr verdient? Nun – wir haben vor vielen Jahren JA dazu gesagt und dem damaligen Propagandaminister A. Mock zugestimmt. Spätestens mit dem Brexit denken vermutlich auch andere mit Schaudern an die Pro-EU Entscheidung in Österreich.