Jänner 2019 – auf Frühling folgt Schneefall ohne Ende und Österreich versinkt im weißen (Tourismus-) Gold.
Ganz Österreich? Nein – wie immer gehen die Uhren in Kärnten anders und wie Astrix und Obelix gegen die Römer „wehrt“ sich das Land erfolgreich gegen die Schneemassen.; bei uns ist es fast grün und auf den Bergen ziehen sich weiße Bänder für die Skifahrer ins Tal.
Wenn wir uns die Meldungen ansehen, so kommt oft der Klimawandel ins Gespräch (die ZAMG zeichnet 2018 als das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen aus) und natürlich die Kosten/Nutzen Frage der weißen Pracht.
Krisenmanagement (im Hinterkopf die Tragödie von Galtüre vor 20 Jahren) in den betroffenen Regionen und auf der anderen Seite die unbelehrbaren Schifahrer, die trotz Lawinenstufe 3 ond mehr ins offene Gelände fahren (von mir aus könnten sie bei einem Lawinenabgang bis ins Frühjahr verschüttet bleiben – Schutz der Helfer sollte vorrangig sein!!)
Wie war es früher?
Ich erinnere mich an weiße Weihnachten mit Kälte und Schnee in einer Kindheit. An zugefrorene Seen und sogar am Zollfeld konnten wir auf den überschwemmten Äckern eislaufen. Ich erinnere mich an bis zu 20 Grad minus am Beginn der 90er Jahre mit durchfrorenen Nächten beim Dienst an einer Pileline Station im Gailtal. Der 2. Golfkrieg und Drohungen gegen Pipeline erforderte diese Überwachung.
Mein Vater berichtet von eisigen Temperaturen in seiner Kindheit und auch davon, dass sie damals sogar auf der Glan eislaufen konnten. So kalt war es.
Übrigens: Der Winter der Jahre 1962 auf 1963 war für ganz Europa einer der strengsten Winter des 20. Jahrhunderts. Im Jänner 1985 erreichte wir in Linz mit minus 29,1 Grad auch recht „frische“ Temperaturen.
Hier ein Auszug aus den Pressemitteilungen und Zeitungsberichten:
-
- Es sind rund 1.500 Soldatinnen und Soldaten in sechs Bundesländern im Assistenzeinsatz. Insgesamt setzt das Bundesheer 30 Pionierfahrzeuge (u.a. Baggerlader, Senkmuldenkipper, Radlader) und 40 Transport- und Groß-Kfz ein.
- Der Dachverband „Jagd Österreich“ ist besorgt, dass ein Anhalten des Schneechaos zum Hunger- bzw. Erschöpfungstod vieler Wildtiere führen kann.
- Fünf Meter Neuschnee im Bereich Taunerntunnel, 4,6 Meter beim Arlberg, 60 Zentimeter Neuschnee in nur zehn Stunden am 14. Jänner – der heurige Rekordwinter bedeutete für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ASFINAG Rekord-Einsätze.
- Der ASFINAG-Rekord-Einsatz in Zahlen: 24.000 Einsatzstunden, 1,3 Millionen Kilometer im Schneepflug, 34.000 Tonnen Streusalz – das ist das Drittel einer durchschnittlichen Wintersaison.
- In Lech am Arlberg herrscht oberhalb von 2000 Metern Lawinenwarnstufe 3 – trotzdem macht sich eine Gruppe deutscher Skifahrer auf.
- Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer fordert, dass Unbelehrbare, die Lawinenwarnungen und Absperrungen ignorieren, zukünftig mit saftigen Geldstrafen belegt werden.
- Südbayern und Österreich werden von Schneemassen heimgesucht, manche Orte sind weder auf dem Straßen- noch Luftweg erreichbar. Dem Potsdamer Klimaforscher Hoffmann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung zufolge könnten solche Ereignisse künftig häufiger auftreten.
- In Italien wird vor starkem Schneefall gewarnt. Der Zivilschutz warnte vor Schneefällen unter anderem in den Regionen Kalabrien, Sizilien, Abruzzen und Apulien.
- Der Winter 2015/16 lag 2,7 °C über dem vieljährigen Mittel. Das ergibt hinter 2006/07 und gleichauf mit 2013/14 den zweiten Platz in der knapp 250-jährigen Messgeschichte. Somit gab es im letzten Jahrzehnt fünf der zehn wärmsten Winter der Messgeschichte.
Quellen APA-OTS